Geschichte
Hahnweiler, Hanwilre, gehörte zu dem Bezirk der Tholeyer Güter im Moselgau, deren Vogteirechte 1235 vom Verduner Bischof an den Grafen Gerlach. V. verliehen worden waren. Im Jahre 1397 hatte Graf Friedrich von Veldenz von Geretrud Broich, ihrem Sohn Emmerich und dessen Frau den Hof und die armen Leute, Zinsen und Rechte zu Hanwilre und Moysberg für 50 rheinische Gulden gekauft. Der Ort gehörte in der Folgezeit zum Amt Nohfelden des Oberamts Lichtenberg. Nach dem Nohfelden Gerichtsweistum waren die Pfalzgrafen von Zweibrücken die rechten Hochrichter. Hahnweiler war Teil des großen Lehens, das 1432 vom Herzog von Lothringen an Wirich II. von Oberstein gegeben wurde. Das Bederegister von 1480 weist für Hahnweiler 2 Einwohner auf, die zur Maibede, 3 die zur Herbstbede verpflichtet waren. Wendel Gelzenleichter, seine Frau Agnes, Sohn Nickel und Tochter Elisa aus Hahnweiler waren 1603 Obersteiner Leibeigene. Wendel leistete „beneben dem Dröscher zu Hanwiller und seinem miterben zu Berßwiller dem Grafen von Oberstein eine Landfuhr. Für den übrigen Frondienst gab vermeldter Wendel jährlich dem Grafen etwas an Geld, ohngefärlich 1 Taler. Was er sonst an geldt und frucht Zinsen jährlich gibt, hat man nicht erfahren können“
Die nach dem Dreißigjährigen Krieg von D. König verfasste Beschreibung des Oberamts aus dem Jahre 1675 zählt in Hahnweiler noch 2 Familien. Hundertfünfzehn Jahre später wohnten wieder 18 Familien im Ort. 1816 wurden 13 Häuser, 14 Familien und 94 Seelen gezählt. Die formierten des Dorfes waren vor der französischen Territorialeinteilung nach Wolfersweiler, nach ihr nach Berschweiler eingepfarrt. Die Katholiken gehörten zur Kirchengemeine Freisen. Bis 1793 war Hahnweiler dem Zweibrücker Amt Nohfelden eingegliedert. Die Gemarkungsgrenze zwischen Hahnweiler und Rückweiler war auch die alte Grenze zwischen dem Rohrbacher und Nohfeldener Gerichtsbezirk. In der Besatzungszeit gehörte der Ort zur Mairie Nohfelden des Kantons Baumholder. Von 1819 ab war er der Bürgermeisterei Berschweiler eingegliedert. 1819 zählte man in Hahnweiler 13 Familien mit 107 Seelen, 1843 wohnten 21 Familien und 131 Einwohner im Dorf.
Die Häuser von Hahnweiler reihen sich ausschließlich entlang der nordsüdlich bergabführenden Hauptstraße. Ein besonders anschauliches Beispiel von sozialem Aufstieg und Vergrößerung des landwirtschaftlichen Betriebes innerhalb einer Familie findet sich beim Anwesen Hauptstraße 28: Von der Anlage aus dem 19. Jh. ist das extrem kleinmaßstäbliche Wohnhaus erhalten, das zur heute Schwalbenweg genannten Straße ausgerichtet ist. Neben der Haustür mit altem, in drei Bahnen gegliedertem Türblatt, die bis zur Traufe reicht, liegen nur noch zwei kleine Fenster. Im rechten Winkel dazu schließt als jüngster Teil des Neubaus der großvolumige Wirtschaftstrakt des 1914 für Nikolaus Kunz und Anna Petri errichteten Streckhofes an. Der Neubau erreicht gegenüber dem alten Wohnhaus ein Vielfaches an Größe.
(Schmitt D.)